Taler, Taler, du musst wandern…

Taler, Taler, du musst wandern...

Schon in diesem alten Kinderlied wandert der Taler von Hand zu Hand. Heute heißt der Taler zwar Euro, aber er wandert immer noch, nicht nur durch viele Hände in Deutschland, sondern in ganz Europa.

In einer Zeit, in der sich alles um Digitalisierung, mobiles und kontaktloses Bezahlen dreht, hat die Bundesbank eine Studie veröffentlicht, die sich mit dem „Wandern“ der Euromünzen beschäftigt.

Für die Ausgabe von Euromünzen ist jede Nation selbst zuständig. Die nationale Münzprägungen richten sich dabei nach dem Münzbedarf der privaten Bargeldnutzer. Durch Münzmitnahmen im Reiseverkehr sind die Münzbestände im Euroraum gemischt und bestehen demzufolge aus Münzen mit unterschiedlichen nationalen Seiten.

Die Bundesbank stellt jährlich für eine Stichprobe von jeweils rund 60 000 2-Euro-, 1-Euro-, 50-Cent- und 20-Cent-Münzen die Zusammensetzung aus den verschiedenen nationalen Seiten fest. Auf dieser Grundlage können Rückschlüsse auf den Umfang der Münzströme zwischen Deutschland und dem Euroraum ohne Deutschland gezogen werden. Für 2019 zeigen die Ergebnisse, dass der Anteil der Münzen mit einer deutschen Seite je nach Münze ganz grob zwischen 45 und 60% liegt. Ungefähr die Hälfte der Münzen, die in Deutschland in Umlauf sind, stammen also aus dem Ausland. Von den benachbarten Ländern sind wenig überraschend die Anteile aus Frankreich, Italien, Spanien und Österreich am größten.

Diese Durchmischung von Münzbeständen mit Münzen anderer Herkunftsländer (die es im übrigen auch beiden Banknoten gibt), ist ein Ausdruck der Personen- und Kapitalverkehrsfreizügigkeit im Euro-Währungsgebiet.