2019: Ein solides Jahr für Genossenschaftsbanken

Die genossenschaftliche Finanzgruppe hat im vergangenen Jahr starke Zahlen erwirtschaftet. Wie der BVR aktuell in einem Bericht veröffentlicht hat, konnten die Volks- und Raiffeisenbanken, ergänzt um diverse Spezialinstitute, kräftig wachsen.

Während sich derzeit alles darum dreht, mit den Folgen und den Herausforderungen der Corona-Krise zurecht zu kommen, lohnt sich dennoch ein kurzer Blick auf das Jahr 2019. Denn hier wurden beeindruckende Grundlagen dafür gelegt, wie stabil die Gruppe nun in diese Krise geht.

Die Gruppe wuchs im Geschäft mit Privatkunden und dem Mittelstand sowohl im Einlagen- als auch im Kreditbereich deutlich. So erhöhten sich die Kredite insgesamt um 6% oder auch 36 Mrd. € auf 626 Mrd. €. Dominant waren wie auch schon in den Vorjahren die langfristigen Kredite, die über 90% der neuen Kredite ausmachten. Die Einlagen erhöhten sich um 5,5% bzw. 38 Mrd. € auf 735 Mrd. €. Auch hier setzte sich der Trend aus den Vorjahren weiter fort. So sind aufgrund der Zinssituation hier eindeutig die Sichteinlagen, also kurzfristig verfügbare Einlagen, die Wachstumstreiber.

Der Jahresüberschuss vor Steuern konnte gegenüber 2018 um 19,3% auf 7,6 Mrd. € gesteigert werden. Diese gute Ergebnissituation versetzte die Gruppe in die Lage, ihr Eigenkapitalpolster deutlich aufzustocken. So wuchs das bilanziere Eigenkapital um 3,7% bzw. 54 Mrd. €. Mit einer daraus resultierenden Quote von 5,5% zur Bilanzsumme sind die Genobanken ausreichend stabil, um ihre Kunden auch weiterhin zu begleiten.

Die Anzahl der Genossenschaftsbanken sank in 2019 durch Fusionen um 34 auf nun 841 Institute. Durch das oben beschriebene starke Wachstum einerseits sowie die reduzierte Anzahl an Instituten beträgt die durchschnittliche Bilanzsumme je Institut nun 1.171 Mio. € (Vj. 1.069 Mio. €).

Für 2020 erwartet die Gruppe aus heutiger Sicht ein leicht schwächeres Ergebnis. Die starken Kursschwankungen an den Kapitalmärkten lösen Verunsicherung aus. Die schwächeren Konjunkturaussichten werden sich früher oder später in einer höheren Risikovorsorge niederschlagen. Die nun immer weiter fortgesetzte Niedrigzinspolitik belastet die größte Ertragsquelle der Institute also auch künftig. Alles in allem aus heutiger Sicht also verhaltene Aussichten. Allerdings aus einer sehr stabilen Situation.