Privates Geldvermögen ist in Deutschland in 2020 weiter gewachsen

Die DZ Bank hat mit ersten vorläufigen Berechnungen prognostiziert, dass das private Geldvermögen in Deutschland in 2020 weiter gewachsen ist. Und zwar um 393 Milliarden € oder auch 5,9% auf insgesamt 7,1 Billionen €. Das hört sich zunächst einmal nach einem hohen Wachstum an. In 2019 betrug das Wachstum aber noch 7,7%, es hat sich also leicht abgeschwächt.

Innerhalb der einzelnen Komponenten hat es Verschiebungen gegeben. In 2019 trugen hohe Kursgewinne an den Aktienmärkten zu dem hohen Wachstum bei. In 2020 waren diese nicht mehr ganz so hoch, obwohl im Hinblick auf die Kurseinbrüche im Frühjahr der Wertzuwachs bis Ende des Jahres dennoch gut war. Daneben sanken die Effekte aus kapitalisierten Zinserträgen weiter. Als größter Treiber für die Geldvermögensbildungen erwies sich in 2020 die aussergewöhnlich hohe Sparquote.

Viele private Haushalte haben wegen befürchteter Einkommenseinbußen aufgrund von Arbeitslosigkeit bzw. Kurzarbeit ihren Konsum eingeschränkt. Lockdown-Massnahmen führten darüberhinaus zu reduzierten Möglichkeiten, Geld auszugeben. Diese Umstände wurden andererseits von einer erstaunlich stabilen Einkommenssituation begleitet. Das alles führte im Ergebnis dazu, dass die Sparquote auf 16% gestiegen ist – das mit Abstand höchste Niveau seit der Wiedervereinigung.

Für 2021 wird nach Abklingen der Corona-Einschränkungen wieder mit einem deutlichen Rückgang der Sparquote gerechnet. Es gibt gerade bei Reisen, kulturellen Veranstaltungen, im Gastronomiebereich und im Dienstleistungssektor sehr viel nachzuholen. Spätestens ab der zweiten Jahreshälfte wird mit einem „Post-Corona-Boom“ gerechnet.