Besondere Finanzereignisse in der KW 25 – Amberra, Rezession, Geldwäsche?

Auch die vergangene Woche war wieder reich an allerhand Nachrichten, die jedoch das Geschehen in der Finanzszene bestimmten.

Der Vorsitzende der US Notenbank FED, Jerome Powell, erklärte am Mittwoch, dass angesichts einer Inflation auf 40-Jahres-Hoch die Notenbank die Zinsen weiter auch deutlich erhöhen wird, um die Inflation zu bekämpfen. Er schloss dabei nicht aus, dass dies die US-Wirtschaft in eine Rezession stürzen könnte. Allerdings sei die amerikanische Wirtschaft nach seiner Einschätzung so robust, dass sie mit Zinserhöhungen gut umgehen könnte.

Anders gelagert ist dies in Europa. Hier sorgten stark rückläufige Gaslieferungen aus Russland für Sorgen. Nachdem die europäische – und insbesondere die deutsche – Volkswirtschaft stark von russischen Gaslieferungen abhängig ist, haben die Märkte begonnen, eine drohende Rezession in Europa einzupreisen. Im Zuge dieser Rezessionsängste haben sich weltweit die Anleiherenditen wieder deutlich von ihren Hochs zurück gebildet. Staatsanleihen waren wegen der Flucht in Sicherheit wieder gefragt.

Deutschland hat nach wie vor ein Problem mit Geldwäsche. Dies ist das Ergebnis einer internationalen Untersuchung durch Vertreter der Financial Action Task Force (FATF). Die Prüfer bemängelten, dass die Überwachung des Privatsektors wirksamer werden müsste. Die Anti-Geldwäscheeinheit FIU bekommt fast ausschließlich Verdachtsmeldungen aus dem Bankensektor. Von Notaren oder Autohändlern zum Beispiel nur sehr wenig. Geld aus dunklen Kanälen kann also leicht durch Investitionen in Schmuck, teure Autos und Immobilien rein gewaschen werden. Deutschland gilt deshalb bei Kritikern als „Geldwäscheparadies“. Die vielschichtigen Probleme rund um das Verhindern der Geldwäsche will die Bundesregierung, zuständig ist das Finanzministerium unter Christian Lindner, nun verstärkt angehen. Die FIU soll schlagkräftiger aufgestellt werden.

Bei den Volks-und Raiffeisenbanken war am Freitag wieder Mitgliederversammlung. Auf dieser wurde mit überwältigender Mehrheit die Gründung einer Forschung- und Entwicklungsgesellschaft beschlossen, die in der genossenschaftlichen Finanzgruppe die Entwicklung von Leistungen außerhalb des Kerngeschäfts Banking und Finanzen organisieren soll. Der Name dieser neuen Gesellschaft ist „Amberra„. Getragen wird die Gesellschaft vom BVR sowie Unternehmen aus dem Verbund. Ziel ist es, ein genossenschaftliches Ökosystem regionaler Prägung aufzubauen. In drei Jahren soll dann über die weitere Ausrichtung entschieden werden.