Wichtige Finanzereignisse der KW 32 – Inflation in den USA, Nachhaltigkeit in der Anlageberatung

Die Inflation in den USA ist im Juli leicht zurück gegangen. Im Jahresvergleich betrug die Inflationsrate noch 8,5%, nach rekordhohen 9,1% im Juni. Es scheint so zu sein, als ob die Inflationsentwicklung allmählich ihren Höhepunkt erreicht hat und nun langsam wieder beginnt zu sinken. Vor allem sinkende Energie- und Benzibnpreise haben die Inflation in den USA gedämpft. Dagegen stiegen jedoch die Kosten für Mieten und für Dienstleistungen. Im Dienstleistungssektor machen sich vor allem die Schwierigkeiten bemerkbar, passendes Personal zu finden. Hier gelingt die Stellenbesetzung oftmals nur bei höheren Personalkosten. Diese Entwicklung wird im Hinblick auf den sehr stabilen Arbeitsmarkt in den USA wohl noch eine Weile andauern und einen stärkeren Rückgang der Inflationsrate verhindern. Die Inflationsentwicklung in den USA ist ein wichtiger Indikator für die FED, die Zinsen mehr oder weniger stark in den nächsten Notenbanksitzungen zu erhöhen.
Auch in Deutschland ist die Inflation etwas zurückgegangen, auf 7,5% von vorherigen 7,9%. Dies ist aber im wesentlichen auf die Effekte des 9€-Tickets sowie den Tankrabatt zurück zu führen. Ab September laufen diese Unterstützungsmassnahmen aus, so dass die Inflationsdaten, die im Oktober gemeldet werden, voraussichtlich wieder steigen werden.

Seit Anfang August werden Anleger von ihren Banken zu Nachhaltigkeitswünschen befragt. Dies schreibt die EU vor. Das bedeutet, dass jeder Anleger im Rahmen seiner Anlageberatung nun zunächst gefragt wird, wie nachhaltig, wie “grün“ seine Anlagen denn ausgerichtet werden sollen. Der Hintergrund ist zwar sehr einleuchtend und sowohl für Berater als auch für Kunden nachvollziehbar. Jedoch ergeben sich im Detail eines Anlagegesprächs dann doch sehr viele komplizierte Fragestellungen, die ein in die Tiefe gehendes Gespräch an diesem Punkt erschweren. So gibt es mit der EU-Taxonomie einen übergeordneten Rahmen, der vorgibt, welche Investitionen klimafreundlich sind – hier wurden kürzlich auch Gas und Atomkraft aufgenommen. Daneben gibt ers für Fondsanbieter Auflagen, ihre Fonds nach bestimmten Merkmalen zu kennzeichnen. Schwierig ist es am Ende immer, ein “grünes“ Produkt zu finden. Denn es ist unklar, woran nun der Nachhaltigkeitsgrad ganz konkret bemessen werden soll.
Ein Start ist nunmehr also gemacht. Es wäre nun wünschenswert, dass zum einen in der Anfangsphase seitens der Finanzaufsicht mit Augenmass gehandelt wird. Zum anderen aber mehr und mehr Klarheit in die Betrachtung der einzelnen Produkte hinein kommt, nach welchen Parametern nun die Nachhaltigkeit bemessen wurde.