Wichtige Finanzereignisse der KW 40 – weitere Zinssteigerungen

Bundesbankpräsident Joachim Nagel sagte in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung, dass die Zinsen weiter steigen müssen – „und zwar deutlich“. Zinserhöhungen könnten zwar kurzfristig dämpfend auf die wirtschaftliche Entwicklung wirken. „Aber damit sichern wir mittlefristig Preisstabilität und verhindern, dass unser Wachstumspotenzial durch Inflation leidet. Denn eine dauerhaft hohe Inflation ist die größte Wachstumsbremse“, so Nagel.

Die hohe Inflation ist Nagel zufolge zu einem guten Teil von außen getrieben, betreffe aber mittlerweile einen großen Teil des Warenkorbs. Der Haupttreiber der hohen Energiepreise sei der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine.

Der Bundesbankpräsident hält es für richtig, dass die Politik angesichts der aktuell hohen Energiekosten unterstützt. Es sei dabei wichtig, dass die Unterstützung gezielt den Haushalten und Unternehmen gewährt werde, die in finanzielle Schwierigkeiten gerieten, ohne dass Anreize zum Energiesparen verschwinden würden. Die Preissteigerungen könnten jedoch nicht komplett ausgeglichen werden, der Energiepreisschock mache Deutschland ärmer. Letztlich müssen das Energieangebot erhöht und die -nachfrage gedrosselt werden – das dämpfe die Teuerung.

In dem Interview äußert Nagel sich auch zu den Aussichten für die deutsche Wirtschaft und den Arbeitsmarkt hierzulande. Dem Bundesbankpräsidenten zufolge steuert Deutschland zwar auf eine Rezession zu. Er geht aber derzeit davon aus, dass es kein tiefer Einbruch sein werde.