Wichtige Finanzereignisse der KW 43 – kräftige Leitzinserhöhung der EZB

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Leitzinsen erneut kräftig angehoben. Um gegen die Rekordinflation anzugehen erhöhte sie die Zinsen wie auch schon im September um 0,75%-Punkte. Damit liegt der Hauptrefinanzierungssatz, zu dem sich die Banken Geld bei der EZB leihen können, bei nun 2,00%. Der Einlagensatz liegt bei 1,50%, der Spitzenrefinanzierungssatz nun bei 2,25%.

Ungeachtet der vergangenen Zinserhöhungen ist die Inflation im Euroraum mit im September gemessenen 9,9% viel zu hoch. In Deutschland war die Inflation im September bei 10,0% ebenfalls weit höher, als das Inflationsziel der EZB, 2,00%, zulässt. Zinserhöhungen wirken naturgemäß nicht sofort. Das bedeutet, dass es noch eine geraume Zeit weitere Anstiege in der Inflationsrate geben kann, denen mit weiteren Zinserhöhungen begegnet wird. Erst, wenn sich die Wirtschaft wieder abkühlt, die Nachfrage zurückgeht und sich damit der Preisdruck etwas entspannt, dürfte sich eine Beruhigung auch auf der Zinsseite ergeben.

Der Preisdruck kommt weiterhin nach wie vor von der Energieseite. Es ist davon auszugehen, dass sich diese höheren Kosten auch in den nächsten Monaten nach und nach in die Erzeugerpreise einarbeiten, sich in den Nahrungsmitteln wiederfinden, sich über Lohnabschlüsse die Personalkosten der Unternehmen erhöhen. In der Folge wird das Inflationsniveau sicherlich wieder zurückkommen in den nächsten Monaten – schon allein aufgrund des Basiseffektes. Es wird aber für eine längere Zeit höher bleiben, als es die EZB in ihren Zielen verankert hat. Insofern muss davon ausgegangen werden, dass die Zinsen ebenfalls für eine längere Zeit höher bleiben werden.